Direkt von den Kreis Crossmeisterschaften in Wenden ging es für Martin und Carsten nach Steinfurt um am nächsten Morgen beim Steinhart500 und Steinhart666 anzutreten. Die Zahl ergibt sich 166 Höhenmetern pro 14 km Runde. Bei kalten 2-8 Grad aber wolkenlosem Sonnenschein war es ein traumhaftes Laufen. Statt Medaille bekam jeder Finisher einen kultigen Ziegelstein mit Schriftzug. Ausführlicher Bericht und Fotos sind online bei marathon4you.
Im Hause Bürgel hatte man schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken geliebäugelt, irgendwann auch einmal einen Ultra zu laufen. Als man dann Anfang Februar im Internet auf den ersten RoSUT aufmerksam wurde, war Elke, Raphael und Michael sofort klar, zumal direkt vor der Haustür, da sind wir dabei und zwar über die Kurzdistanz von 61 Kilometern mit 1780 Höhenmetern.
Am Samstag, den 14.09.2019 ging es morgens um 8:00 Uhr in Wilden an den Start. Zunächst ging es direkt über einen Hügel nach Rinsdorf, wobei wir direkt mit Steffi, einer weiteren Novizin ins Gespräch kamen und beschlossen, gemeinsam zu laufen. Weiter ging es über den nächsten Hügel nach Obersdorf , runter zur Eremitage und durch Kaan, hier übersah Steffi eine Teerkante und zog sich dabei, wie sich erst später herausstellte eine Rippenprellung zu. Bei km 11 war der erste VP erreicht und nach einer fürstlichen Verpflegung ging es zu viert weiter über Volnsberg, Rabenhainturm, Breitenbach, Hasenbahnhof , an der Obernau vorbei zum Forsthaus Hoheroth zum VP 2. Ab etwa Hasenbahnhof machten sich bei Steffi die Folgen des Sturzes immer schmerzhafter bemerkbar und so mussten wir sie mit moralischer und tatkräftiger Unterstützung zum VP 2 bringen, wo sie dann aufgeben musste. Man verabredete sich aber, im nächsten Jahr gemeinsam ins Ziel zu kommen. Während wir uns noch an VP 2 stärkten kam mit einem weiteren Michael ein weiterer Neuling hinzu, der bis hierhin durch seine Freundin Anke auf dem Fahrrad begleitet worden war, was sich aber als nicht sehr hilfreich erwiesen hatte, zumal mit einem Treking Bike und ohne ausreichende Mountainbike Erfahrung. Anke wollte von hier dann über die Straße zum VP 3 fahren und von dort dann später auch direkt zum Ziel, also schlossen wir uns mit Michael zusammen um gemeinsam den weiteren Verlauf des RoSUT zu bestreiten. Über den Seelenpfad, Kyrillpfad, kleinen Rothaar, Ilse-, Sieg-, Dill – und Ilmquelle, hier gab es auch einige Kletterpassagen und auch niedrigste Gangart Abschnitte, vorbei am Lahnhof zum VP 3. Nach einer halbstündigen Stärkung ging es auf die letzten knapp 20 Kilometer zum Ziel über einen Teil des Deuzer Pfingstlaufes in anderer Richtung, Salchendorf, Rudersorf, Höhwäldchen, Wilnsdorf, Elkersberg nach Wilden. Zu Viert überquerten wir nach 12:47:00 Stunden die Ziellinie.
Ganz besonders stolz war Raphael, hat er doch mit seinem ersten Platz in der MHK seinen ersten Altersklassen-Sieg überhaupt erkämpft!
Ergebnisse:
Raphael Bürgel 1 . MHK
Elke Bürgel 1 . W50
Michael Bürgel 2 . M55
Läufer haben in ihrem
Leben viele Träume. Den ersten Volkslauf über 10 Kilometer, vielleicht sogar
einen Marathon mit der Distanz von 42,195 Kilometer. Wem diese Herausforderung
immer noch nicht reicht, der versucht sich an den magischen 100 Kilometern von
Biel in der Schweiz. Doch auch diese Distanz ist im Vergleich zu dem, was die
Teilnehmer beim Eiger Ultra Trail in der Schweiz erwartet, ein
„Kindergeburtstag“. Dieser Trail-Lauf bringt selbst erfahre Ultraläufer an ihre
Grenzen und schon manch ein Profi hat auf der Strecke aufgeben müssen. Allein
die Streckendaten sind selbst für Ausdauersport-Junkies furchteinflößend: Das
Rennen mit Start und Ziel in Grindelwald geht über die Distanz von 101
Kilometer und über insgesamt 6700 Höhenmeter. Damit zählt der Ultra-Trail zu
den härtesten Rennen in Europa und übertrifft sogar noch den wohl härtesten
Trail-Run Deutschlands, den Zugspitz-Ultratrail mit einer Länge von 102
Kilometern, jedoch mit „nur“ 5400 Höhenmetern. Der großen Herausforderung
stellte sich in diesem Jahr auch ein Siegerländer: Der 52-jährige Rüdiger
Stahl, erst seit drei Jahren Wettkampfläufer im Trikot des Ausdauer Sportclubs
(ASC) Weißbachtal und dort Trainer für Halbmarathon- und Marathoneinsteiger,
erreichte als einer von nur 432 Finishern überglücklich das Ziel in Grindelwald
– 134 Läufer hatten zuvor, aufgrund von Blasen, Zerrungen und Krämpfen oder
total entkräftet, das Handtuch geworfen. „Der Lauf war der absolute Hammer. Ein
Lauferlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde“, schildert der
Hainchener noch immer überwältigt von den Eindrücken den Extremlauf am Fuße der
Eiger Nordwand.
Der Mythos Eiger und
die Eigner Nordwand fasziniert Bergsteiger seit über 150 Jahren. Auch Läufer
aus aller Welt reizt die Landschaft mit Blick auf die imposante Nordwand.
Inspiriert vom Mythos Eiger wird seit 2013 der Eiger Ultra Trail gestartet. Mit
dem „Genusstrail“ über 16 Kilometer, dem „Nordwand-Trail“ über 35 Kilometer,
dem „Panorama-Trail“ über 51 Kilometer und dem „Eiger Ultra-Trail“ über 101 Kilometer
haben die Läufer vier Strecken zur Auswahl. In der Königsdisziplin entlang der
Etappenorte Grosse Scheidegg, First, Faulhorn, Schynige
Platte, Wengen, Männlichen, Kleine Scheidegg und der Traverse unter der Eiger
Nordwand erleben Läufer aus vielen Nationen ein echtes Spektakel mit einem einmaligen Bergambiente. Zwei Mal musste der
Lauf aufgrund des schlechten Wetters in den Alpen schon abgesagt werden. Die
Startplätze für die Quälerei über 6700 Höhenmeter sind rar und äußerst begehrt.
In diesem Jahr waren alle 600 Tickets in nur drei Minuten (!) vergeben,
Nachmeldungen sind nicht möglich.
Bei der offiziellen
Vergabe war Rüdiger Stahl gar nicht zum Zuge gekommen, denn er hatte den Lauf
in den Alpen ursprünglich gar nicht auf der Rechnung. „Ich wollte eigentlich
beim 10×11 Kilometer Kölnpfad-Lauf über die Distanz von 110 flachen Kilometern
starten, doch dann kam alles ganz anders“, erzählt der begeisterte Läufer. Seine Startberechtigung hat er dann auf
besonders kuriose Weise ergattert. Auf Facebook hatte ein Australier seinen
Startplatz angeboten, weil er beim Lauf durch die Alpen verhindert war. „Ich
will deinen Startplatz übernehmen, habe ich ihn angeschrieben und dann ging
alles ganz schnell mit der Ummeldung und ich hatte mein Ticket. Ich habe 220 Euro
für den Startplatz überwiesen, danach musste ich nur noch meiner Frau und
meiner Tochter versprechen, dass ich wieder heil nach Hause zurückkomme…“
Dass Rüdiger Stahl, im
Hauptberuf Steuerberater und Mitinhaber der Steuermanufaktur in Netphen-Deuz
und Wilnsdorf, als purer „Freizeitläufer“ über die kräftezehrende Strecke
überhaupt das Ziel erreichen würde, war keinesfalls so sicher. Erst spät ist er
zum Laufsport gekommen, ist bei Ultra-Läufen noch recht unerfahren, ein echter
„Rookie“ eben. 20 Jahre lang lediglich als Gelegenheitsjogger unterwegs, hat
ihn erst vor drei Jahren, mit 49, beim Einsteigerkurs des ASC Weißbachtal und
der Vorbereitung auf den 13. Siegerländer AOK-Firmenlauf 2016 die Begeisterung
für den Laufsport gepackt. Es folgten Trainingskilometer um Trainingskilometer,
die Teilnahme an Ausdauer-Cup-Läufen, gut ein Dutzend Marathonläufe und auch
die Zielankunft beim Plettenberger P-Weg-Lauf 2018 über 73 Kilometer mit 2000
Höhenmetern. „Zuletzt habe ich in der Woche rund 100 Kilometer gelaufen“, so
Stahl – doch würden Laufstrecken über die Siegerländer Hügel und die Haincher
Höhe als Vorbereitung für den Höllentrip am Fuße der Eiger Nordwand ausreichen?
„Warum nicht? Ich
fühlte mich gut und habe mich auf den Lauf gefreut. Natürlich ist ein so langer
Lauf immer eine körperliche Herausforderung“, so der Netphener. Zur Bewältigung
der 101 bergigen Kilometer innerhalb des Zeitlimits von 26 Stunden reichen
jedoch gute Vorsätze, Running-Stöcke und ein paar Laufschuhe allein natürlich
nicht aus. So lassen sich die Veranstalter die Fitness der Läufer schriftlich
bestätigen und auch das Wettkampf-Equipment ist penibel vorgeschrieben. Rüdiger
Stahl: „Wir mussten verpflichtend zwei Stirnlampen für die Streckenabschnitte
in der Nacht, Mütze, Rettungsdecke, ein Handy mit Notfallnummer und auch ein
Erste Hilfe-Notfall-Paket im Rucksack haben.“
Nach der
obligatorischen Pasta-Party am Vorabend des Laufs, einer erholsamen aber kurzen
Nacht im Naturfreundehaus Grindelwald, einem Läuferfrühstück mit original
Schweizer Birchermüesli und den letzten Tipps vom laufbegeisterten Hotelier
stand Rüdiger Stahl dann am Samstagmorgen um 4 Uhr erwartungsvoll zusammen mit
565 weiteren Wagemutigen an der Startlinie.
Nach dem Startschuss in Grindelwald auf 1000 Meter Höhe ging es auf
schmalen Wanderwegen durch die Nacht die ersten 12 Kilometer ständig bergauf.
Ein Erlebnis war dann der Sonnenaufgang auf der Passhöhe der kleinen Scheidegg
auf 2000 Meter Höhe. Weiter ging’s dann hinauf zum höchsten Punkt der Strecke,
dem Faulhorn auf 2.680 Metern Höhe –
doch an Faulenzen, oder gar Rumbummeln durften die Läuferinnen und Läufer nicht
mal denken. Sie hatten die Laufzeit im Nacken, die wie ein Besenwagen alle
Zu-Langsam-Läufer aus dem Rennen aussortierte. An 13 Etappenpunkten mussten die
Teilnehmer die Limitzeiten einhalten – wer zu spät dran war, der wurde aus der
Wertung genommen. „Auf der Strecke lief es dann erstaunlich gut. Ich konnte
immer wieder mit anderen zusammenlaufen. Ich hatte so gut wie keine Probleme.“
Alle Teilnehmer waren mit einem Tracker ausgestattet, der die Laufdaten via GPS
übermittelte, so konnten selbst die Daheimgebliebenen das Rennen jederzeit in
Echtzeit verfolgen.
Auf langen Distanzen
kommt es vor allem darauf an, den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen und
die Kohlenhydratspeicher wieder aufzufüllen. „Ich habe während des Laufs
achteinhalb Liter Wasser in mich hineingeschüttet und sicherheitshalber auch
ein paar Salztabletten genommen. Aber man kann ja nicht alles zum Essen
mitschleppen, deshalb gibt es entlang der Strecke viele Verpflegungsstände.
Besonders habe ich mich über den Stopp bei Kilometer 55 gefreut, da gab es dann
Pasta mit Tomatensauce, einfach wunderbar!“ Kilometer für Kilometer führte die
Strecke weiter, die Ermüdung stieg, die Kräfte ließen nach, doch Rüdiger Stahl
kam doch nicht an seine körperlichen Grenzen. „Die enorme Streckenlänge, die
Höhenmeter, die Dunkelheit in der Nacht, der Temperaturunterschied von 15 Grad
bis 27 Grad in der Mittagssonne, all das haben mir nichts ausgemacht. Von der
Kraft her hätte ich am Ende sogar noch 20 Kilometer weiterlaufen können. Aber
über die Bergabpassagen, mit Steintreppen, Geröll und losen Steinen habe ich
echt geflucht. Das hat Nerven und Kraft gekostet.“ An einer Passage ist er dann
auch gestürzt und hat sich dabei die Hand, das Bein sowie den Kopf aufgeschürft.
„Nichts Dramatisches“, wiegelt er ab, denn am Weiterlaufen hat ihn das nicht
gehindert.
Zwei Stunden nach Mitternacht, nach 22 Stunden und 9 Minuten, erreichte der 52-jährige Läufer des ASC Weißbachtal auf Gesamtplatz 302 und als 50. in der Seniorenklasse II (Jahrgang 1960 bis 1969) wieder das Ziel in Grindelwald. Überglücklich ließ er sich die Finisher-Medaille, den Eiger Finisher Stein, der von einem einheimischen Bergführer von Hand gesammelt und präpariert wurde, um den Hals hängen. In diesem Stein, so verspricht es der Veranstalter, lebt der Mythos Eiger und das einmalige Lauferlebnis am Fuße der Nordwand weiter. Auch Rüdiger Stahl aus Hainchen nimmt ein einmaliges Lauferlebnis mit zurück ins Siegerland. „Was zählt ist das Erlebnis“, sagte bereits Anderl Heckmair, Bergführer und Erstbegeher der Eiger Nordwand im 1938.
Das Training in der Marathongruppe von Rüdiger Stahl über ein halbes Jahr, bescherte Carsten Koczor am Wochenende die 8. neue PB für dies Jahr. Am 07.06. startete Carsten 22 Uhr bei der 61. Ausgabe der Bieler Lauftage und dies zum 6. Mal in Folge auf der 100 km Strecke. Die ersten 5 Stunden im Regen durch die Nacht , dafür dann Zieleinlauf bei 24Grad Hitze. Es lief von Anfang schneller als im Vorjahr, am Ende war er 28 min. schneller im Ziel. Platz 318 männlich von 548 im Ziel, zzgl. ca. 170 DNF, Platz 60 in der AK mit 13:37:15.
Heute startete der 46. Herbstwaldlauf auf der Zeche Prosper Haniel in Bottrop. Es werden Distanzen über 6,8, 10, 25 und 50 km angeboten. Anders als viele im Ruhrgebiet erwarten führt die Strecke zum größten tatsächlich durch den Wald. Hier startete ich 2012 meinen ersten Ultra Marthon, heute stand die 6. Teilnahme über 2 Runden a 25 km an. Die erste Runde lief super und war nach 2:33 h abgespult. In der zweiten wollten die Beine nicht mehr und es dauerte 3:22 h.
Im Gesamtergebnis wäre ich gerne 2 Sekunden langsamer gewesen:
Dirk Thielmann und Uwe Poetzel nahmen am diesjähringen Arberland Ultratrail in Bodenmais im Bayrischen Wald teil. Beide entschieden sich für die 64 km Distanz. Hier galt es den kleinen und den großen Arber zweimal zu überqueren und dabei insgesamt 2400 Höhenmeter zu übwerwinden. Der Lauf war bestens organisiert. Auch das Wetter spielte mit. Die Strecke war sehr anspruchsvoll da es kilometerlang über Wurzeln und Steine ging.
Dirk Thielmann finishte den Lauf in 10.50.37 Stunden. Uwe Poetzel benötigte 11.35.06 Stunden. Beide waren kaput aber auch höchst zufrieden und stolz diesen schwierigen Lauf durchgestanden zu haben.