4. Südthüringentrail – Der Trail mit Herz!

Der Thüringer Wald hat ja bekanntlich neben seiner schönen Landschaft, romantischen Örtchen, Wintersport, Klößen, Bratwurst, dem Premiumwanderweg Rennsteig mit seinem allseits bekannten Rennsteiglauf, schon einiges zu bieten.  So gehört auch seit kurzer Zeit der Südthüringentrail dazu. Eine Laufveranstaltung dessen Streckenverläufe man sicher zu den anspruchsvollsten im deutschen Mittelgebirgsraum zählen darf. Suhl, das kleine alte Bergbaustädtchen mitten im Herz des Thüringer Waldes. Der Sage nach gab es hier wohl Wichtel, Riesen und Helden. Diese geben den angebotenen drei Strecken auch ihre Namen. Das Veranstaltungsgelände befindet sich im Bereich des ehemaligen Simson Werkes. Die Organisatoren hatten über einen langen Zeitraum ein Sicherheits- und Hygienekonzept entwickelt, welches dann auch genehmigt wurde. Dazu zählten Bodenmarkierungen, Einwegführung und Wegweiser um auf das Gelände zu gelangen, die Startunterlagen abzuholen, die Expo zu besuchen sowie an der stattfindenden Pasta-Party und dem Streckenbriefing teilzunehmen. Alles unter strenger Einhaltung des Sicherheitsabstandes und Tragen einer Mund-und Nasenbedeckung.

Ich hatte mich für den Riesentrail mit 47,5 km und fast 2000 Höhenmetern entschieden. Nachdem ich meine Teilnahme im letzten Jahr leider absagen musste, war die Vorfreude auf diesen Moment auch riesengroß. Deswegen auch, weil es für mich aufgrund der Corona-Pandemie die erste Teilnahme an einem Laufevent seit einem halben Jahr werden sollte. Nachdem die Helden bereits um 5:00 Uhr gestartet waren, durften wir um 7:00 Uhr ran. Der Start erfolgte diszipliniert ohne Gedränge in lockerer Aufstellung mit Abstand, Mund- und Nasenschutz fliegend. Gleich nach dem Verlassen des Simson-Gewerbeparks galt es die ersten Höhenmeter zu fressen. Die Suppe floss schon nach kurzer Distanz in Strömen. Permanent abwechslungsreich und fordernd ging es über Waldwege, wurzelige, steinige, schmale Pfade auf- und ab. Durch tiefe Täler und Wälder, oft auch querfeldein durchs Gemüse. Und immer wieder traumhafte Ausblicke auf den Höhen. So musste auch Thüringens steilster Skihang und gleichzeitig die schwärzeste Piste nördlich der Alpen bergab gemeistert werden, hier waren einige doch rückwärts auf allen vieren unterwegs. Es galt auch den höchsten Punkt der Strecke, den Schneekopf zu erkämpfen. Vier hervorragende Verpflegungspunkte sorgten unterwegs für die nötige Energie. An den Verpflegungsstellen gab es aus hygienischen Gründen diesmal keine Selbstbedienung. Fände ich persönlich auch für die Zukunft gar nicht mal schlecht. In einer Zeit von 7:13:42Stunden erreichte ich, in einem gefühlt viel zu kurzen Tag, als fünfundsiebzigster im Gesamteinlauf und neunter meiner Altersklasse mit dem breitesten Grinsen das Ziel. Mit Tim Dally vom TUS Deuz finishte ein weiterer Siegerländer den Riesentrail. Tim holte sich den Gesamtsieg in einer Zeit von 4:05:57 Stunden und verfehlte den Streckenrekord nur um 50 Sekunden. Glückwunsch nochmal zu dieser Wahnsinnsleistung.                                                                                                         Ein herzliches Dankeschön an den Veranstalter, ans Orgateam, an die vielen freundlichen Helfer und alle die dazu beigetragen haben, dass wir ein wenig Normalität im Läuferherzen spüren durften.